Augmented Reality im Einsatz

Gebäudetechnik

Beitrag von Renato Salvatore, GA-tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbH

Immer raffiniertere digitale Werkzeuge unterstützen Gebäudeausrüster und Facility-Unternehmen. Ein Erfahrungsbericht der GA-tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbH über den Einsatz einer innovativen Datenbrille, welche die Wahrnehmung der realen Welt computergestützt erweitert.

Komplexe Projekte vs. Mangel an Fachkräften

Projekte rund um die technische Gebäudeausrüstung sind in den letzten Jahren komplexer geworden. Energieeffiziente Bauteile und Regelsysteme sowie deren Vernetzung gehören zum Standard, parallel steigen der Effizienz- und Zeitdruck, was die Errichter und Betreiber vor immer größere Herausforderungen stellt.

Folge ist ein Mangel an Fachkräften, die mit der neuen Aufgabenfülle umgehen können. Unternehmen, die das Glück haben, einen solchen Fachmann für sich zu gewinnen, sollten ihn am besten sofort klonen.

Digitale Technik mildert Personalnot

Neueste digitale Technik entlastet die Betroffenen vor Ort, vereinfacht und beschleunigt die Abläufe und Zusammenarbeit. Die innovative Technik heißt „Augmented Reality“ (AR). Der Begriff bedeutet so viel wie „unterstützte Wirklichkeit“ und beschreibt eine Technologie der computergestützten Wahrnehmung. Kern der Technologie ist eine intelligente Datenbrille – „Augmented Glasses“. Für jüngere Mitarbeiter ist auch der Einsatz solcher Technologien keine Herausforderung und erfahrene Servicespezialisten sind mit der Technik schnell vertraut.

Nur einer ist vor Ort, aber alle nehmen teil: Über integrierte Kameras kann der Brillenträger seine aktuelle Sicht auf die Baustelle und ihre Details „live“ aufnehmen, mit Hinweisen versehen und in Echtzeit an die Leitstelle oder den Auftraggeber übertragen und im direkten Austausch mit weiteren Projektverantwortlichen besprechen. Servicetechniker haben die Möglichkeit, sich Pläne oder technische Daten in Echtzeit einblenden zu lassen, um per Videoübertragung mit Experten außerhalb Probleme zu lösen.

Keine Science Fiction, aber nahe dran

Kompetenzcenter gewinnen an Bedeutung. Sie unterstützen die operativen Mitarbeiter mit dem besten Know-how aus den unterschiedlichen Gewerken und Bereichen – per AR und Augmented Glasses. Wer dabei ein Raumschiff assoziiert, das seinen Astronauten im „Außendienst“ gedankenschnell sämtliche erforderlichen Informationen perfekt aufbereitet zuspielt, liegt gar nicht so verkehrt.

Bezugnehmend auf das heutige Facility Management können mit dieser Technik klassische Instandhaltungstätigkeiten wie Inspektion, Wartung und Instandsetzung schneller und qualitativ hochwertiger ausgeführt werden. Durch Echtzeitinformationen von Daten oder Kommunikation mit anderen Experten sind die Möglichkeiten in allen Servicebereichen um ein Vielfaches größer als mit der herkömmlichen Abwicklung.

Besser dokumentieren

Durch die Datenbrille können die im Lauf des Projekts gewonnenen Datenbestände sofort verarbeitet und benutzt werden. Bau- und Projektleiter können zusätzlich Bauteile und Anlagen in Echtzeit scannen, in 3-D Modelle abspeichern und mit Daten hinterlegen, die eine effizientere Gebäudebewirtschaftung sicherstellen.

Facility Services vor Effizienzschub

Nicht zuletzt die Facility Services im Nachgang eines Projekts profitieren vom Einsatz der AR Brille. Ein Servicetechniker fungiert zugleich als „Datenträger“ bzw. „Datengenerator“ vor Ort. Umgekehrt erhält er alle erforderlichen Daten anlagenbezogen ins Sichtfeld seiner Brille eingeblendet. Der Techniker selbst behält die Hände frei zum Arbeiten und freut sich über eine spürbare Entlastung.

Der Trend für neue Technologien hat in den letzten Jahren positive Fortschritte gemacht, wie z. B. Roboter, die eine Fassaden- und Grünflächenreinigung durchführen, Sensoren zur Steuerung des Raumklimas und der Behaglichkeit. Die GA-tec ist überzeugt, dass durch die zahlreichen Vorteile die Augmented Reality in den nächsten Jahren in der Gebäudebewirtschaftung positiv zum Einsatz kommen wird.

Erstmals erschienen in: TiB Ausgabe 2020 Januar/Februar