Es ist Zeit, die betriebliche Abfallwirtschaft zu revolutionieren

Beitrag von Lara Koller und Jasmin Bermadinger Cyrkl

Durch das digitale Zeitalter öffnen sich viele Türen für die Abfallwirtschaft, so auch für deren Managementsysteme. Durch eine wachsende Population ist die Vergrößerung der Abfallmengen vorherbestimmt. Es müssen drastische Veränderungen geschehen, um eine nachhaltige Zukunft gewährleisten zu können. Der Wert der unterschiedlichen Materialströme eines Unternehmens befindet sich in einem stetigen Wandel. Bei der Produktion verschiedenster Stoffe können große Mengen an Abfällen entstehen, die ihren Weg nicht wieder in die Verarbeitung finden, es folgt ein schwer zu annullierender Ressourcenverlust. Einen Lösungsansatz bieten die Dienstleistungen des Startups Cyrkl. Das Unternehmen mit tschechischen Wurzeln bietet einen Marktplatz für Gewerbeabfälle und Beratungsservices zur Abfalloptimierung an.

Die derzeitige Praxis der industriellen Abfallwirtschaft birgt aufgrund von Intransparenz, vielen Zwischenhändlern, Marktdynamiken oder veralteten Verträgen viele versteckte Potenziale. Der Großteil der abfallverursachenden Betriebe ist sich nicht bewusst, welchen Einfluss man auf die Verwertungsmethode und den Geldwert der eigenen Materialien hat. Zeitgleich stoßen westliche Nationen und Schwellenländer an ihre materiellen Grenzen: Laut dem Circularity Gap Report 2023 werden global über 90 Gigatonnen Rohstoffe extrahiert, wobei nur 7,2 % davon im Kreislauf geführt werden. Im Kontext dieser enormen, globalen Ressourcenkrise tut sich ein enormes Potenzial für Innovation und Digitalisierung auf.

Zirkuläre Abfalloptimierung als Lösung für die Abfallwirtschaft

Um den Wert der Abfälle maximieren zu können, wirft Cyrkl einen Blick auf die unterschiedlichen Materialströme der Unternehmen und erarbeitet einen effizienten, CO2 - und ressourcenschonenden Plan für schwer verwertbare Stoffe, Nebenprodukte oder andere Materialien. Es wird der Ist-Zustand der Materialströme evaluiert und infolgedessen das Potenzial der Stoffe berechnet. Ziel dabei ist, die Abfallproduktion zu verringern und auf dem Weg auch Energie und Kosten einzusparen. Die Abfalloptimierung ist somit für Unternehmen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich interessant. Sekundärrohstoffe und Abfälle, die sonst energetisch verwertet oder deponiert werden, können so wieder in das System zurückgeführt werden.

Nach der Abfalloptimierung kommt der Marktplatz

Um die Zirkularität der Materialien vergrößern zu können, bietet Cyrkl einen Marktplatz für gewerbliche Abfälle und Sekundärressourcen an. Dort können Unternehmen den Wert ihrer Abfälle neu entdecken. Der Marktplatz geht Hand in Hand mit der zirkulären Abfalloptimierung, jegliche Stoffe, die anfallen und ungenutzt sind, können als Anzeige gratis auf den Cyrkl-Marktplatz gestellt werden. Händler, Produzenten und Recycler können gesuchte Materialien kaufen und verkaufen. Der Marktplatz und sein Netzwerk stehen ganz Europa zur Verfügung und bieten einen innovativen Weg für die Abfallwirtschaft.

Lücken werden durch Material Sourcing geschlossen

Durch Cyrkl’s Netzwerk an Kund:innen in der Abfallbranche bietet das Unternehmen eine helfende Hand bei der Suche nach Recyclingmaterialien. Sollte das benötigte Material nicht über den Marktplatz gefunden worden sein, kann das Team als Unterstützung dienen. Dabei können Stoffe gefunden und gekauft werden, die sonst unentdeckt geblieben wären. Mit dem Wissen über die Produktpaletten von verschiedenen Kund:innen auf Cyrkl kann effizientes Matchmaking betrieben werden. Sekundärressourcen, die früher als Abfall galten, können so gerettet werden.

 

Markttrends schnell erkennen und aufgreifen

Blickt man auf Anwendungsfelder und den Kundenstamm von Cyrkl, so sind diese ebenso vielfältig wie die Materialien auf der Plattform. „Wir denken, es ist am sinnvollsten, alle Stoffströme auf einer Plattform abzubilden. Doch das macht die ganze Sache nicht einfacher – im Gegenteil. Tatsächlich ist es eine riesige Herausforderung, Anforderungen aus den unterschiedlichen Ländern und Branchen gerecht zu werden”, so Cyril Klepek, CEO von Cyrkl. David Mattersdorfer, Country Manager im DACH-Raum, meint dazu: „Als Startup möchten wir vor allem unsere Flexibilität und Agilität als unsere stärkste Karte ausspielen. Aus einem meiner ersten Kundengespräche wurde so einer unserer wichtigsten Services, Material-Sourcing.” Mit dem digitalen Zeitalter mitzuhalten, stellt sich als schwierig für viele Unternehmen in der Abfallbranche heraus. Hier den nötigen Verbindungspunkt zwischen den Unternehmen zu bilden, ist ein essenzieller Teil der Kreislaufwirtschaft.

Info

Cyrkl ist ein internationales Unternehmen, das mithilfe innovativer Technologien, Datenanalytik und Machine Learning die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft auf die Abfallwirtschaft überträgt. Dank der größten europäischen digitalen Plattform für gewerbliche Abfälle und Sekundärrohstoffe hilft es Tausenden von Unternehmen, Abfall als Ressource im Kreislauf zu halten. Neben der Senkung der Entsorgungskosten bewirkt Cyrkl auch eine signifikante Einsparung von CO₂-Emissionen. Im Rahmen seiner Beratungstätigkeit führt das Team zirkuläre Abfalloptimierungen durch, die das innerbetriebliche Entsorgungsmanagement analysieren und optimieren. Als Stakeholder im Abfallmanagement ist das Team auch regelmäßig bei Marktanalysen und der Entwicklung von Recyclingtechnologien beteiligt. Zum Kundenportfolio gehören unter anderem Unternehmen wie Saint-Gobain, Škoda Auto und Lindner SE. Bei Fragen zum Unternehmen oder den Services wenden Sie sich bitte an Country Manager David Mattersdorfer, david.mattersdorfer@cyrkl.com.

Erstmals erschienen in: TiB Ausgabe 04/2023 JUL/AUG