Aus dem Weltraum sieht man besser

Beitrag von Space4Good

Das Team um Space4Good – einem 2017 gegründeten niederländischen Unternehmen – nutzt geobasierte Daten, um Umwelt- und gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und Erdbeobachtungsdaten für soziales und ökologisches Wohl zu nutzen. Durch die Verbindung von Fernerkundung, geografischen Informationssystemen (GIS) und künstlicher Intelligenz (KI) kann das Unternehmen kritische globale Herausforderungen erkennen, überwachen und antizipieren.

Durch satellitenbasierte Erdbeobachtung können einzigartige und umfassende Bilder der Erde aus dem Weltraum heraus nahezu in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Mehr als 1.000 Satelliten sammeln Daten über jeden Punkt auf der Erde und ermöglichen eine informierte Entscheidungsfindung in verschiedenen Sektoren und Branchen. Satelliten-Erdbeobachtung ist ein leistungsfähiges Werkzeug, das unsere Fähigkeit verbessert, unseren Planeten datenbasiert zu verstehen und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren.

Das Unternehmen konzentriert sich auf die Beobachtung von Naturbasierten Lösungen, den sogenannten „Naturebased Solutions“ bzw. NbS-Projekten.

Dies betrifft Projekte zur Entwaldung, Aufforstung, Biomasse und Biodiversität als integrale Säulen für Naturschutz und -wiederherstellung. Satelliten-Erdbeobachtung und GIS bieten kostengünstige und skalierbare Einblicke in Ökosystemdienstleistungen und tragen zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals) bei.

Zum Beispiel unterstützte Space4Good die Rabobank, eine der größten Agrarbanken weltweit, bei ihren Projekten zur Kohlenstoffbindung bei Kleinbauern, um Millionen von Bauern den Übergang zu klimaresistenten Agroforstpraktiken zu ermöglichen. Das Team tat dies, indem es die Abmessungen eines Grundstücks für das Programm validierte und sein Biomassepotenzial basierend auf Satelliteninformationen berechnete. Ein weiteres Beispiel ist die satellitengestützte Baumartenbestimmung als Maß für die Biodiversität.

Im Kampf gegen die globale Abholzung eignen sich satellitengestützte Erdbeobachtungssysteme besonders gut, um Abholzung frühzeitig zu erkennen und zu überwachen. Im Laufe der letzten Jahre wurden die Technologien sogar durch neue Satellitenkonstellationen und bessere Instrumente an Bord dieser Satelliten leistungsstärker und ermöglichen damit mehr und bessere Einblicke. Unter Nutzung dieser neuen technologischen Möglichkeiten begann Space4Good die Entwicklung eines vollständig automatisierten Produktvorschlags, der Naturschutzbehörden, Projektentwicklern und lokalen Gemeinschaften helfen wird, eine zukünftige Abholzung zu erkennen und vorherzusagen. „ILDAP“ (Illegal Logging Detection and Prediction), eine der Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen, kombiniert radarbasierte Abholzungserkennung mit prädiktiver Analyse und bietet ein hohes Maß an Genauigkeit und schnelle Reaktion für Akteure vor Ort. Durch eine Partnerschaft mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und mit Unterstützung des Niederländischen Raumfahrtbüros steht ILDAP kurz davor, zu redefinieren, wie Wälder zukünftig geschützt werden können. In einigen Teilen der Welt sind vor allem lokale und indigene Gemeinschaften auf einen Waldschutz für das eigene Überleben angewiesen. Aus diesem Grund testet Space4Good gerade eine Pilotanwendung in Ostkalimantan, in der Nähe der neuen Hauptstadt Indonesiens. Das Team verfeinert die KI-gestützten Modelle mit seinen Partnern vor Ort, passt die Benutzeroberflächen an die lokalen Anforderungen an und bietet Schulungen an, um sicherzustellen, dass ILDAP ein Erfolg im Kampf gegen die Abholzung wird und bleibt.

Es ist weiterhin geplant, dass nach Beendigung eines erfolgreichen Pilotprogramms das System ILDAP in einem Abo-Modell auch anderen Organisationen angeboten werden soll, die ebenfalls an wirksamen und präventiven Maßnahmen gegen Abholzung interessiert sind.