Neuer Forschungsstandort für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen

Beitrag von Rolf Kastner Hochschule München

Am Flughafen Oberpfaffenhofen entsteht eine einzigartige Forschungseinrichtung: das Aerospace Flight Test Center. Die Hochschule München und die Technische Universität München werden dort künftig gemeinsam Forschung betreiben und Studierende ausbilden. Im März dieses Jahres fand die Grundsteinlegung gemeinsam mit Vertretern der Politik und den Hochschulen statt.

Forschungszentrum direkt am Flugplatz

Das Aerospace Flight Test Center wird eine der ganz wenigen universitären Forschungseinrichtungen weltweit sein, mit direktem Zugang zu einem Flugplatz. Das ermöglicht es, alle Schritte, von der Idee, über die technische Umsetzung bis hin zur experimentellen Erprobung von Fluggeräten, schnell und unkompliziert vor Ort durchzuführen. Das Center wird rund 1500 Quadratmeter Hallenfläche und Platz für Büros, Labore und Werkstätten haben.

Das Cape Canaveral Bayerns

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder sagte bei der Zeremonie: „Vom Hörsaal aufs Rollfeld: Hier entsteht das Cape Canaveral Bayerns. Wir investieren in den nächsten Jahren 700 Mio. Euro in Luft- und Raumfahrt. Unser Nachwuchs entwickelt Ideen, aus denen neue Unternehmen entstehen.“

HM-Präsident Prof. Dr. Martin Leitner sagte: „Das Aerospace Flight Test Center in Oberpfaffenhofen stellt in einzigartiger Weise den direkten Bezug zwischen Wissenschaft und Praxis her. In dem neuen Zentrum können wir künftig mit Partnern zusammenarbeiten, die selbst keine Erprobungsmöglichkeiten im Bereich der Luft- und Raumfahrt besitzen. Das adressiert kleine und mittlere Unternehmen genauso wie unsere hauseigenen Start-Ups.“

TUM-Präsident Prof. Dr. Thomas F. Hofmann betonte: „Der Forschungsflughafen Oberpfaffenhofen ist einzigartig in Deutschland. Er vereint mehr als 30 Luft- und Raumfahrt-Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Standort. Diese räumliche Nähe ermöglicht gegenseitige Inspiration und die gemeinschaftliche Entwicklung von Technologieinnovationen. Heute geben wir die Starterlaubnis für unser „fliegendes Labor“ und geben der bayerischen Luft- und Raumfahrt Flügel in die Zukunft.“

Der Ausbau der Forschung im Bereich Luft- und Raumfahrt ist Teil der Hightech Agenda Bayern, für die der Freistaat insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro bereitstellt.

Erstmals erschienen in: TiB Ausgabe 04/2022 JUL/AUG